„Per Anhalter durchs Theater“. So nennt sich die Gastgeberinszenierung der „SCHOTTE“.
Chaos bricht aus im Theater. Das Publikum wartet gespannt darauf, dass es losgeht. Doch nichts passiert. Was tun? Die erste Reihe des Publikums, bestehend aus sieben jungen Theaterfans fasst sich ein Herz und versucht zu improvisieren. Schnell denken sie sich verschiedene Szenarien aus um das unangenehme Schweigen zu brechen. So spielen sie sich selbst einmal quer durchs Theaterhaus, von der Probebühne in die Kantine, von der Kantine in die Maske, von der Maske in den Fundus, vom Fundus in den Orchestergraben.
Mit einem minimalistischen Bühnenbild, welches meist nur aus grauen Aufstellern und Boxen besteht, wird jede Situation, jeder Ort hergestellt. Der Umbau wird witzig überspielt und/oder mit rhythmischen Einlagen verbunden. Der souveräne Einsatz der Beleuchtung trägt bestimmte Szenen entscheidend mit und rundet den technischen Teil der Aufführung ab.
Die Inszenierung ist theatralische Unterhaltungskunst im besten Sinne. Wer eine tief schürfende, ernste Geschichte mit einer „hidden message“ erwartet, könnte enttäuscht werden. Dennoch – und dies ist meine feste Überzeugung – wird ein jeder beim Verlassen dieses Theaters – ob der Spielfreude und des Spielwitzes der Darsteller begeistert sein.
[felix schölzel]